Moritz Rauchhaus / Tobias Roth (Hrsg.):
FEINDFLUGBLÄTTER
DES ZWEITEN WELTKRIEGS

Mit einem Nachwort von Christiane Caemmerer

15,5 × 23,5 cm, durchgängig vierfarbig gebunden, 
mit Kopffarbschnitt, Prägung und Lesebändchen
288 Seiten

28,00 € (D) / 28,80 € (A)
ISBN: 978-3-946990-41-3

 

»Flugblätter sind eine sehr ernst zu nehmende Sache und von allen Arten der Literatur die allerwichtigste. Daher ist es notwendig, sie sorgfältig zu durchdenken und sich dabei kollektiv zu beraten.«
Wladimir Iljitsch Lenin

Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges werden von allen beteiligten Nationen jeweils mehrere Milliarden Flugblätter über den Fronten und dem Hinterland verschossen, mit Bomben abgeworfen und von Hand zu Hand weitergegeben. Heute schlummern diese eigenartigen Zeugen des Krieges in den Archiven. Dieser Band gibt Einblick in die grauenhafte und faszinierende Welt dieser Blätter – vollfarbig und aufwendig gestaltet.

Feindflugblätter sind eine Sonderform des auch aus Friedenszeiten bekannten Flugblattes, sie wenden sich direkt an den Kontrahenten im Krieg. Sie versuchen, seine Sprache zu sprechen, ihn zu demotivieren und zum Aufgeben zu bringen. Ihre Auflagen erreichen schwindelerregende Höhen, ihre Bildgewalt und psychologische Tücke ist überwältigend und ihr Besitz ist strengstens verboten. Der Zweite Weltkrieg hat auch diese Form der Propagandakunst auf ein neues Niveau gehoben, und damit deutliche Spuren in der Bildsprache und Typographie des 20. Jahrhunderts hinterlassen.
Die Spannweite der hier versammelten 85 amerikanischen, britischen, französischen, sowjetischen und deutschen Blätter reicht vom kleinen Gedicht auf magerem Papier über das aufwendige, knallbunte Comic bis hin zu Ratschlägen zur Selbstverstümmelung, die sich in Streichholzbriefchen verbergen. Die Auswahl wird von Moritz Rauchhaus und Tobias Roth vorgestellt und erläutert. Abgerundet wird der Band durch ein Nachwort von Dr. Christiane Caemmerer, der langjährigen Leiterin der Einblattabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin, deren Sammlung etwa 24.000 Flugblätter aus dem Zweiten Weltkrieg umfasst.

 

Manchmal genügte die Erinnerung an ein Leben außerhalb der Gefahr und ohne Uniform: Ein Band stellt Feindflugblätter aus dem Zweiten Weltkrieg vor. 
Stephan Speicher, FAZ

Worte haben nicht die Sprengkraft von Bomben. Ihre Kraft zu unterschätzen aber wäre fatal. (...) Ein aufwendig gestaltetes Buch der Herausgeber Moritz Rauchhaus und Tobias Roth versammelt jetzt diese „Feindflugblätter des Zweiten Weltkriegs“ und kommentiert sie vorbildlich.
Welf Grombacher, Schwäbische Zeitung

Das Buch zeigt, wie der Zweite Weltkrieg als Informationskrieg geführt wurde und die Flakhelfergeneration mit Flugblättern das Lesen lernte.
Willi Winkler, Süddeutsche Zeitung

Dass es sich bei Kriegspropaganda mitunter um so etwas wie eine verkannte Kunstform handelt, zeigt der ungewöhnliche und beeindruckende Bildband „Feindflugblätter des Zweiten Weltkriegs“, der im Verlag Das Kulturelle Gedächtnis erschienen ist. Das von Moritz Rauchhaus und Tobias Roth herausgegebene und fachkundig erläuterte Buch zeigt eindrucksvoll, wie versucht wurde, den Feind zu beeinflussen, ihn zu überzeugen, zu locken.
Thorsten Fels, Katholische Sonntagszeitung

Ein neues Buch mit über 80 Beispielen aus dem Zweiten Weltkrieg zeigt, dass es sich lohnt, diese Ein-Blatt-Drucke genauer anzuschauen. Denn die darin bereits angewandten Techniken emotionaler Erpressung erfreuen sich bis heute größter Beliebtheit.
MDR Zeitreise

Für den Geschichtsunterricht der Oberstufe und historische Seminare ist der Band wärmstens zu empfehlen, ebenso für die am zweiten Weltkrieg interessierte Leserschaft.
Johannes Groß, Lehrerbibliothek

 


Die beiden Romanisten Moritz Rauchhaus und Tobias Roth arbeiten als Übersetzer, Autoren und Herausgeber und veröffentlichten 2018 im Verlag Das Kulturelle Gedächtnis gemeinsam das Buch Wohl bekam’s!
Christiane Caemmerer ist Literaturwissenschaftlerin und wissenschaftliche Bibliothekarin. Sie war bis 2019 Leiterin des Referats Einblattmaterialien in der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin.