Victor Hugo:
DIE KUNST, GROSSVATER ZU SEIN
Gedichte Französisch/Deutsch
Ausgewählt, übersetzt und
mit Anmerkungen versehen von
Juliette Aubert-Affholder und Mirko Bonné
14×21,5 cm, gebunden,
mit Kopffarbschnitt, Prägung und Lesebändchen
ca. 240 Seiten
ca. 28,— € (D), 28,80 € (A)
ISBN: 978-3-946990-71-0
Erscheint im September 2022
An jeder Hand nehmen werde ich ein Kind. / Ich liebe die Wälder, wo die Rehe und Kitze sind, / Wo weißen Hirschkühen nachfolgen Hirsche, gescheckt / Und auf dem Sprung, weil ein Ästeschatten sie erschreckt – / Denn eine so große Bangigkeit hat ein jedes Wild, / Dass selbst Blätterrascheln es mit Angst erfüllt. / Bäume sind tiefgründig, denn sie lassen einen empfinden, / Dass nur das Paradies wahr ist, dass Herzen sich dort finden / Und dass alles einerlei ist, nur Liebe nicht und Liebesnest. / (...) So werde dort auch ich entlangspazieren / Mit meinen zwei Zwergen.
- aus Victor Hugo, Auf Guernsey
Kennen wir Victor Hugo? Vermutlich würden viele diese Frage bejahen. Aus zahlreichen Verfilmungen und/oder Musicals verbinden wir mit diesem Autor den Glöckner von Notre- Dame oder Die Elenden – Les Misérables. Aber kennen wir ihn wirklich? In Frankreich gilt Hugo vielen neben Molière, Voltaire oder Balzac als einer der größten Autoren überhaupt. Und dies nicht zuletzt auf Grund seines umfangreichen lyrischen Werkes.
Seine Gedichte Die Kunst, Großvater zu sein gehören in Frankreich seit Jahrzehnten zum Kanon, zu den Schul-Klassikern – wie in Deutschland die Gedichte Goethes, Heines oder Schillers.
Juliette Aubert-Affholder und Mirko Bonné haben für diesen zweisprachigen Band eine Auswahl aus der Kunst, Großvater zu sein getroffen und sie in kongenialer, kommentierter Übertragung erstmals ins Deutsche gebracht: Gedichte eines liebenden, stolzen, die Generationen reflektierenden Großvaters.
Victor Hugo, 1802 in Besançon geboren, wurde mit einem breitgefächerten und umfangreichen Werk zu einem der wichtigsten französischen Autoren. Auch als Politiker war er, mal geehrt und mal exiliert, eine prägende Gestalt des 19. Jahrhunderts. Er starb 1885 in Paris und ist im Panthéon beigesetzt.
Juliette Aubert-Affholder, geboren 1975 in Brest, Frankreich, lebt in Hamburg und in Volx / Provence. Sie übersetzt deutsch- sprachige Autoren, u.a. Daniel Kehlmann, Mirko Bonné, Regina Scheer ins Französische, und französische wie Victor Hugo und Georges Simenon ins Deutsche, zusammen mit Mirko Bonné. Sie schreibt auf Deutsch und Französisch (Theater: Was man so hört, Theaterstückverlag, München 2021; Lyrik: Veröffentlichungen in: Jahrbuch der Lyrik, Konzepte, Akzente, Nox). Mehrere Übersetzungspreise, zuletzt den Nerval- Goethe-Preis 2022.
Mirko Bonné, geboren 1965 in Tegernsee, lebt als freier Schriftsteller in Hamburg und der Provence. Er ist Übersetzer von u. a. Conrad, Cummings, Dickinson, Keats, Stevenson und Yeats und veröffentlicht Lyrik, Prosa und Essays. Für sein Werk erhielt er u. a. den Marie Luise Kaschnitz-Preis 2010, den Rainer Malkowski-Preis 2014 und den Hamburger Literaturpreis für Übersetzung 2020.